Von der Natur für die Weiterentwicklung von Schlüsseltechnologien lernen

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Biologisierung der Technik“ 53 Projekte ausgewählt, die ab sofort kontinuierlich an den Start gehen werden. Sie verfolgen das Ziel, Wissen über biologische Systeme auf technische Anwendungen zu übertragen.

Anlässlich des Starts der Vorhaben erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Zukunftsfähige Materialien sind das Rückgrat für Wirtschaftswachstum in unserem Land. Wir müssen neue, innovative Materialien entwickeln, um auch andere zukunftsträchtige Schlüsseltechnologien, wie Künstliche Intelligenz, Quantencomputing oder Batterietechnologien weiterentwickeln und international mitgestalten zu können. Mir ist es daher sehr wichtig, in der Materialforschung innovative Wege zu beschreiten und von Impulsen angrenzender Wissenschaftsdisziplinen wie den Biowissenschaften zu profitieren. Denn auch für die Weiterentwicklung von Material- und Produktionsforschung können wir von der Natur noch viel lernen. So beschäftigt sich eines der zur Förderung ausgewählten Vorhaben mit der Erforschung einer reibungsoptimierten Beschichtung für Gelenkimplantate nach dem Vorbild menschlicher Knorpel. Die Beschichtung soll den Abrieb der Implantate bei Bewegungen verringern und dadurch ihre Haltbarkeit deutlich verlängern. Ein anderes Projekt erforscht die Übertragung des biologischen Prinzips der Selbstheilung auf das Kunststoffmaterial der Rotorblätter von Windrädern. Diese werden dadurch befähigt, nach einem Hagel- oder Vogelschlag Risse im Material ‚selbst‘ zu reparieren, wodurch der Wartungsaufwand deutlich sinkt. Ein Beispiel aus der Produktionstechnik ist die Nutzung des Vorbilds von Tintenfischen mit ihrer farb-und texturveränderlichen Haut für Oberflächen von Touchscreens. Hier liegen für den deutschen Forschungs- und Industriestandort erhebliche Chancen für zukünftige Anwendungen im Umwelt- und Klimaschutz, in der Medizin oder im Bauwesen. Ich freue mich daher sehr, dass wir die Umsetzung von mehr als 50 neuen Forschungsprojekten im zukunftsträchtigen Bereich der Biologisierung der Technik nun mit insgesamt 16 Millionen Euro ermöglichen können.“

Link zur BMBF-Pressemitteilung