Symposium „ProMatLeben – Materialforschung für den Menschen“
Mit dem 4. BMBF-Symposium „ProMatLeben – Materialforschung für den Menschen“ – vormals Medi-WING - verfolgt das BMBF das Ziel, umfassend über aktuelle Förderaktivitäten zu informieren, Akteure zu vernetzen und den interdisziplinären Austausch zu fördern.
Das diesjährige Symposium stand im Zeichen der Themenkomplexe "Materialien für gesundes Leben", "Strukturierte und funktionalisierte Biomaterialien" und "Vom Material zur Innovation". Diese wurden in drei Vortragssessions präsentiert. In einer begleitenden Posterausstellung wurden laufende Projekte aus der BMBF-Förderung vorgestellt.
Neben den Vortragsreihen bestand die Möglichkeit, am BMBF-Stand über neue Themen und Trends zu diskutieren und sich über aktuelle Fördermöglichkeiten des BMBF zu informieren. Am Stand wurden in diesem Jahr Exponate von Biomaterialien für die Geweberegeneration, die gemeinsam vom Fraunhofer IGB und der Universitätsklinik Würzburg, Lehrstuhl Tissue Engineering und Regnerative Medizin, zur Verfügung gestellt wurden. Zu sehen waren Hautmodelle, verschiedene Bioreaktoren und ein Inkubatorsystem. Ein Video zeigte Ausschnitte der Implantation der TraVaSc™ - einem Implantat aus Zellen, die dem Patienten entnommen, auf die BioVaSc™ (eine Technologie, die es erlaubt Gewebe mit funktionellem Blutgefäßsystem herzustellen) ausgesiedelt und in einem Bioreaktor kultiviert wurden.
Biomaterialen als ein zentrales Thema des diesjährigen Symposiums stellen einen wichtigen Bestandteil innerhalb der Regenerativen Medizin und des Tissue Engineerings dar. Beispielsweise können durch Hydrogele Hautmodelle mit einer dermalen und epidermalen Komponente hergestellt werden. Die Hautmodelle eignen sich als Vorstufe zum Tierversuch für Untersuchungen funktioneller Parameter wie der Hautkorrosion bzw. Hautirritation, Penetration, Verteilung und für Metabolisierungsstudien. Aufgrund der Verwendung von humanen Zellen besitzen die Modelle oft eine höhere Aussagekraft als der Tierversuch. Hautmodelle können unter statischen Bedingungen in Petrischalen hergestellt werden. Komplexere Gewebe benötigen ein breiteres Spektrum an Reizen, die während der Gewebereifung kontrolliert werden müssen. Diese Aufgabe übernehmen Bioreaktoren. Diese sind in der Lage durch Stimuli, die sich aus der ursprünglichen Situation im Körper ableiten, Gewebe nahe den körpereigenen Bedingungen zu kultivieren. So können beispielsweise mechanische Reize die Reifung von Knochen- oder Knorpelgewebe unterstützen.