Material Digital
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) lud am 18. September 2019 zum Technologiegespräch „MaterialDigital“ nach Dresden ein. Über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde ein Überblick zu aktuellen Herausforderungen, Forschungsbestrebungen und Zukunftstrends der digitalen Materialforschung präsentiert. Außerdem wurde der Förderansatz des BMBF vorgestellt und eine Plattform zum Austausch der Fachöffentlichkeit geboten. Die Vorträge gewährten einen Einblick in innovative Ansätze und lieferten Impulse für die anschließende Diskussion mit Experten aus Wissenschaft und Industrie.
Durch die zunehmende Digitalisierung in der Industrie unterliegt auch die Entwicklung und Verarbeitung von Materialien derzeit einem drastischen Wandel. Treiber dieser Entwicklung ist ein zu erwartender deutlicher Zeit- und Kostenvorteil bei der Materialentwicklung. Im Kontext dieses technologischen Wandels soll eine zielgerichtete Weiterentwicklung der Materialforschung hin zu einer digitalisierten, modernen, konkurrenzfähigen und effizienten Multidisziplin erfolgen. Die „Digitalisierung der Materialforschung“ befasst sich mit dem digitalen Repräsentanten eines Werkstoffs, dem sogenannten „Digitalen Zwilling“, der mit Daten aus Simulation und Experiment sowie Prozessschritten angereichert wird. Die entscheidenden Lücken sind Experten zufolge: vor allem bei fehlenden und nicht optimierten Modellen, fehlenden Algorithmen sowie Schnittstellen zwischen den Modellen und einer gemeinsamen Sprache, der „Material-Ontologie“. Digitale Materialforschung ist hochgradig interdisziplinär und deckt ein sehr breites Kompetenzspektrum ab. Sie erfordert eine deutlich bessere Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Industrie und Akademie und dazu braucht es dringend Standards auf allen Ebenen. Am Ende steht das Ziel, Vorhersagen mindestens in „Vorwärtsrichtung“ und zusätzlich „rückwärts“ vom Produkt hinunter zum Material treffen zu können. Auf diese Art soll ein lückenloses virtuelles Design möglich werden.
Die Veranstaltung bot einen Überblick zu aktuellen Herausforderungen, Forschungsbestrebungen und Zukunftstrends der Digitalisierung in der Materialforschung. Weiterhin wurde die BMBF-Bekanntmachung "Digitale Materialforschung für Deutschland (MaterialDigital)" vorgestellt. In einer abschließenden Podiumsdiskussion diskutierten Expertinnen und Experten innovative Lösungsansätze, die sie in ihrer Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu neuen digitalen Methoden in der Materialforschung verfolgen. Des Weiteren beleuchteten sie mögliche Zukunftstrends und lieferten Impulse für eine gemeinsame Diskussion mit Experten aus Akademie und Industrie. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Systematisierung des Umgangs mit Werkstoffdaten.
Freigegebene Präsentationen der Technologiegespräche stehen im geschützten Bereich der Internetseite zum Download bereit. Für das Herunterladen der Präsentationen ist eine Anmeldung erforderlich. Um die Zugangsdaten zu erhalten, senden Sie bitte eine E-Mail an:info(at)werkstofftechnologien.de.