Die Natur fasziniert und inspiriert mit einer Vielzahl spezialisierter biologischer Einzel- und Systemlösungen, die sich in einer seit Millionen von Jahren fortschreitenden biologischen Evolution an die sie umgebende Umwelt angepasst haben. Im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte ist es lebenden Organismen gelungen, ihren Aufwand an Energie und Ressourcen zu reduzieren, intelligente Strategien der Informationsverarbeitung und des Recyclings zu entwickeln sowie Stoffwechselreaktionen auf engstem Raum optimal und zeitlich koordiniert ablaufen zu lassen.
Die Erschließung dieser biologischen Systeme für die Technik hat in einigen Bereichen der Schlüsseltechnologien bereits neue technologische Entwicklungen ermöglicht. Dafür stehen Entwicklungen in der Materialforschung, der Photonik, den Produktionstechnologien, der Verfahrensentwicklung und neue Ansätze der Nanotechnologie, die wiederum die Grundlage für hochauflösende bildgebender Verfahren, miniaturisierte Werkzeuge für die Zellmanipulation oder für neue technische Lösungen für Filter und Membranen darstellen/ liefern.
Trotz wichtiger Erfolge bleibt festzuhalten, dass gegenwärtig nur ein geringer Bruchteil des Know-hows der Natur technologisch genutzt wird. Einen nächsten logischen Schritt für weitere Innovationen stellt daher die Übertragung von fundamentalen Prozessen und Prinzipien der Biologie auf die Technik dar. Diese „Biologisierung der Technik“ beschreibt die systematische Anwendung des Wissens über die biologischen Prozesse mit dem Ziel, die Biosphäre und die Technosphäre zu verbinden.
Mit der Förderung des Projekts „BioInnoMat“ durch das BMBF wird erstmals das Potenzial der Biologisierung in den Materialforschung und Werkstoffwissenschaften umfassend in einer Studie analysiert. Weitere Informationen finden Sie unter: