BMBF-Projekt entwickelt elektrochemisches Verfahren zur schnellen und dezentralen Detektion von multiresistenten Keimen

Im BMBF-Projekt „eDx“ wurde eine neue vollautomatische DNA-Untersuchungsmethode entwickelt, die ohne Laborinfrastruktur und ohne geschultes Personal bereits nach 30 Minuten Krankheitsursachen identifizieren kann. Im Falle bakterieller Erkrankungen können gleichzeitig relevante Resistenzen erkannt werden, so dass bei einer Infektion mit gefährlichen multiresistenten Keimen sofort eine zielgerichtete und effiziente Therapie eingeleitet werden kann.

Erbgut-Untersuchungen sind die derzeit empfindlichste Methode zur Erfassung von gängigen Krankheitsbildern. Die Untersuchung von DNA erfordert jedoch stets eine hochmoderne Laborinfrastruktur und geschultes Laborpersonal. Sie ist zudem zeitaufwändig und hinsichtlich der zu bestimmenden DNA-Muster eingeschränkt.

Im Verbundprojekt "eDx" wurde nun eine DNA-Untersuchungsmethode als vollautomatische Analyse-Technologie etabliert, die "im Feld", also ohne Laborinfrastruktur und ohne geschultes Personal durchgeführt werden kann. Gleichzeitig bietet sie die Möglichkeit, die Anzahl und Güte der erfassten DNA-Muster so zu verbessern, dass in der ca. 30-minütigen vollautomatischen Analyse nicht nur die (z.B. bakterielle) Krankheitsursache, sondern auch alle relevanten Resistenzen erfasst werden, um sofort eine zielgerichtete und effiziente Therapie einzuleiten. Damit wurden die Voraussetzungen geschaffen, um z.B. die gegenwärtig problematische Krankenhaushygiene zu verbessern und die damit verursachten Gesundheitskosten zu reduzieren. Mindestens genauso wichtig ist jedoch der Aspekt, dass damit eine hochmoderne Analysemethode kostengünstig, einfach und ohne weitere Voraussetzungen auch in der Dritten Welt, z.B. für die Tuberkulose-Analytik, einsetzbar ist.

Das Verbundprojekt "eDx" war das erste von insgesamt 17 bewilligten Verbundprojekten im Rahmen der Fördermaßnahme "Innovative Elektrochemie mit neuen Materialien (InnoEMat)" und endete offiziell im Januar 2018. Federführend war die FRIZ Biochem GmbH mit Sitz in Neuried bei München. Gemeinsam mit den Partnern Ruhr-Universität Bochum und Schumacher Elektromechanik GmbH wurde die Technologie zur Anwendung gebracht.

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