Hightech-Beton nicht nur für Spezialisten
Moderner Hochleistungsbeton hat extrem gute Eigenschaften, ist in der Herstellung aber sehr teuer. Durch eine neue Entwicklung lassen sich die Kosten deutlich senken, so dass neue Anwendungsfelder für den Hightech-Beton erschlossen werden können.
Anlass und Ziele des Projektes
Beton ist der bedeutendste Werkstoff für das Bauwesen. Um ihn zu erzeugen, braucht man das Bindemittel Zement, bei dessen Herstellung fünf bis sieben Prozent des vom Menschen verursachten Kohlendioxid- (CO2)-Ausstoßes verursacht werden. Verbessert man die mechanischen Eigenschaften und verlängert man die Lebensdauer von Beton-Fertigteilen, lässt sich Material einsparen. Betone, die besonders hohem Druck standhalten, sogenannte Hochleistungsbetone und ultrahochfeste Betone (UHPC – Ultra High Performance Concrete), sind für das Bauwesen von besonderem Interesse. Sie besitzen ein extrem festes Gefüge, wodurch sie fast stahlähnliche Eigenschaften erlangen können. Jedoch ist es bisher sehr aufwendig, Hochleistungsbetone und UHPC industriell herzustellen. Ziel des Projektes war es, Hochleistungsbetone zur Herstellung von Fertigteilen und Transportbeton künftig auch für kleine und mittlere Firmen ohne spezielle Gerätetechnik erschwinglich zu machen.
Was wurde durch das Projekt erreicht?
Den beteiligten Projektpartnern gelang es, einen Beton zu entwickeln, dessen Anteil an Portlandzementklinker um 50 Prozent gesenkt werden konnte. Möglich wird dies durch maßgeschneiderte winzige Teilchen, sogenannte Nanopartikel, als Zusatz im Bindemittel. Untersuchungen an unterschiedlich dicken Betonrampen haben gezeigt, dass dieser Hochleistungsbeton bis zu dreifach leistungsfähiger als klassischer Stahlbeton ist. Außerdem ist der Kohlendioxid-Ausstoß bei der Produktion sehr viel niedriger. Die besonderen mechanischen Eigenschaften des Betons lassen künftig auch Anwendungsfelder abseits des Bauwesens zu, beispielsweise für Fundamente von Maschinen oder bei der Herstellung von Werkzeuggestellen.