Neue Filter gegen kleine Plastikteile im Wasserkreislauf
Bei jedem Regen wird es in unsere Kanalisation gespült: Mikroplastik. Also winzige Plastikteile, wie der Abrieb von Autoreifen, Reste von Fahrbahnmarkierungen oder Teile von Plastikverpackungen.
Kunststoffe haben vielseitige Materialeigenschaften. Die einfache und flexible Formgebung bei gleichzeitig geringen Materialkosten machen Kunststoffe zu dem Material unseres Alltags. Seit über 60 Jahren steigt die Verwendung von Kunststoff an, was leider auch den Nebeneffekt hat, dass immer mehr Plastik in Abwässer gelangt. Größere Plastikteile wie beispielsweise die Verschlusskappen von Flaschen können dabei mit eher einfachen Mitteln aus den Abwässern entfernt werden. Mehr Probleme bereiten aber kleinere Plastikteilchen – das sogenannte Mikroplastik. Viele dieser winzigen Partikel stammen direkt aus Duschgels, Zahnpasta oder Make-Up. Andere sind Bruchstücke und Fasern, die durch Abrieb und Zersetzung von Plastikflaschen oder beim Waschen von Kleidung in der Waschmaschine entstehen und über die Kanalisation in die Kläranlagen gelangen. Ein anderes Problem stellt Wasser aus Niederschlägen im Straßenbereich dar, das beispielsweise Abrieb von Autoreifen enthält.
Und genau da setzt das Projekt „Optimierte Materialien und Verfahren zur Entfernung von Mikroplastik aus dem Wasserkreislauf“ – kurz OEMP an. Das Projekt untersucht, wie sich Mikroplastik aus Abwasser noch besser als bislang entfernen lässt.
Im Projekt werden auf einer Berliner Kläranlage zwei Filtersysteme mit sehr feinem Filtergewebe und Filtertücher entwickelt. Um unterschiedliche Mikroplastikpartikel aus dem Strassenabfluss zu entfernen werden neuartige Filtersysteme mit speziellem Filtergranulat eingesetzt. Mit diesen Verfahren wird versucht einen Großteil des Mikroplastiks in Deutschland aus dem Abwasser zu entfernen.