Injektionen ohne Nadel

Die Angst vor Spritzen und ungewollte Verletzungen bei einer Injektion sollen bald der Vergangenheit angehören. Mit einem neuen Verfahren können Medikamente schmerzfrei und sicher allein durch hohen Druck verabreicht werden.

Anlass und Ziele des Projektes

Injektionen mit herkömmlichen Nadelspritzen sind mit gravierenden Nachteilen verbunden. Rund zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden unter einer Nadelphobie ausgeweitet. Aus Angst vor dem Nadelpikser meiden vor allem Kinder und Jugendliche, aber auch Patienten mit chronischen Krankheiten wie Multiple Sklerose Arztbesuche oder brechen im Extremfall sogar lebensnotwendige Therapien ab. Zudem werden in Deutschland über 500.000 unbeabsichtigte Nadelstichverletzungen verursacht. Kommen Betroffene dann mit Keimen in Berührung, können gefährliche Krankheiten übertragen werden. Patientenfreundlicher und sicher lassen sich Arzneimittel mit nadelfreien Injektionssystemen verabreichen. Diese Technik gewinnt zunehmend an Bedeutung, ist für viele Wirkstoffe allerdings noch nicht auf dem Markt verfügbar. Ziel des Projektes „Bioinjekt“ war es daher, innovative nadelfreie Injektionssysteme auch für flüssige und pulverförmige Impfstoffe zu entwickeln.

Was wurde erreicht?

Im Verlauf des Projektes gelang es den Projektpartnern, sowohl für flüssige als auch feste Stoffe jeweils einen Prototyp eines nadelfreien Injektionssystems erfolgreich zu entwickeln. Sie verbesserten Methoden, mit denen die Wirkstoffe in eine anwendbare Form gebracht werden und entwickelten völlig neue Düsen, Kammern und Antriebslösungen, um schließlich stabile und funktionsfähige Injektionssysteme anzufertigen. In weiteren Kooperationsprojekten sollen die beiden Systemvarianten zur Marktreife gebracht werden.